Sklavin

Sklavin

Gefangen - Geflohen - Verfolgt
~der Bestseller, der ein Leben rettete~

Autor: Mende Nazer

Seiten: 350

Verlag: Knaur.

Hardcover: keine genauen Angaben
Taschenbuch: 9,99€
eBook: 9,99€

Klappentext: 
Stell dir vor. du wirst entführt, von deiner Familie getrennt und in eine Welt gebracht, mit der du vorher noch nie etwas zu tun hast und bist ein Sklave. Ein Sklave, der nicht mal weiß, dass das nicht richtig ist...
Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr ist Mende Nazer ein glückliches Mädchen vom Stamm der Nuba um Sudan. Doch dann erreicht der seit langem wütende Bürgerkrieg ihre Heimat. Arabische Milizen zu Pferd fallen über das Hüttendorf her, metzeln die Erwachsenen nieder und verkaufen die Kinder als Sklaven. Auch Mende findet sich kurze Zeit später in einer reichen Familie der Hauptstadt Khartoum wieder, wo sie begreifen muss, dass sie kein eigenes Leben mehr hat: Nachts schläft sie eingesperrt in einem Verschlag; Tagsüber muss sie arbeiten bis zum Umfallen. Sie wird geschlagen, gedemütigt und sexuell belästigt.
Dann wird Mende ins Ausland verkauft, an einen sudanesischen Diplomaten in London. Das Unglaubliche geschieht auch hier: In einem freiheitlichen westeuropäischen Land kann man Sklaven halten - kann sie einsperren, ausbeuten und zu seelischen Krüppeln machen. Dennoch gelingt Mende im September 2000 unter dramatischen Umständen die Flucht.
Doch ihr Martyrium geht weiter: Im Oktober 2002 wurde ihr Antrag auf Asyl in England abgelehnt. Was das sichere Todesurteil für Mende bedeutet hätte, konnte erst im letzten Moment abgewendet werden - durch einen Entrüstungssturm der Medien und durch den Einsatz Tausender erschütterter Leser dieses Buches.

Meinung: Wisst ihr, was mein einziger Kritikpunkt daran ist? Dass der Klappentext so viel über das Buch verrät, also eigentlich die Handlung in groben Zügen wiedergibt. Aber etwas müsst ihr noch wissen... das Buch ist trotzdem ein Meisterwerk.

Skla̱·ve, Skla̱·vinSubstantiv [der]
1. ein Mensch, der als das Eigentum von jmdm. lebt, für diesen arbeitet und selbst keine Rechte hat.
"die römischen Sklaven der Antike"
(...)
Dieses Buch zeigt einem eine Seite der Welt, die man am liebsten ignorieren möchte. Klar, man weiß, dass Sklaverei existiert, aber das scheint an Orten zu passieren, die so weit weg sind, dass man gar nicht darauf kommt, dass sowas in Europa geschieht.
Die Geschichte ist wirklich gut aufgebaut. Im ersten Teil liest man über Mendes Kindheit. Ihre Familie, besondere Geschichten, Traditionen der Nuba-Stämme, sogar ihre Beschneidung wird erzählt (das ist wirklich grausam). Ich habe sogar angefangen, mich sicher zu fühlen. Ihre Kindheit war reine Sicherheit und Geborgenheit, einfach fantastisch.

Mende Nazer hatte eine unglaublich tolle Kindheit, mit einem liebevollen Vater, einer wundervollen Mutter und Freunden. für die man alles geben würde. Doch auch schon damals spürte sie, dass es einen Unterschied gab. Einen Unterschied zwischen Arabern und Nuba. Was genau das sein soll, erfährt sie jedoch erst, als sie 12 Jahre alt ist und ihre Kindheit von einem Moment auf den anderen vorbei ist.
Das Buch ist so spannend geschrieben und als dann alles vorbei war, also mit der Kindheit, konnte ich mir vorstellen wie schlimm es für sie war. All die Gefühle, die das Buch einem vermittelt hat... einfach grandios. Auch wenn das bei solchen Büchern immer makaber klingt: es ist so schön...
Die gesamte Entführung und der Verkauf an die reichen Leute wird gut zur Geltung gebracht, auch was Mende dann alles bei ihren "Herren" ertragen muss, sowohl in Khartoum als auch in London. Es gibt nichts schlimmeres und ich war, bin immer noch geschockt... darüber, dass Menschen einander so etwas antun können, dass sie keinerlei Gewissen haben und sich dabei glauben, sich auch noch im Recht zu befinden... einfach schrecklich... und das allerschlimmste: dass die Sklaven irgendwann denken, dass sie es verdient.

In England gelingt ihr endlich die Flucht mithilfe von zwei Engländern, die ebenfalls Nuba sind. Gemeinsam mit ihnen schafft sie es öffentliches Aufsehen zu erregen, sich zu verstecken, einen Antrag auf Asyl zu stellen und mithilfe des Journalisten Damien Lewis schreibt sie ihr Buch, um allen endlich die Wahrheit zu verkünden.
Wisst ihr was peinlich ist? Das ich die Flucht gelesen habe und gar nicht wirklich mitbekommen was da vor sich ging.. meine Erleichterung war einfach zu groß. Also habe ich sie ein zweites Mal gelesen... Ich war soo froh, so froh dass sie es endlich geschafft hat... dass sie frei ist... Und dieses Gefühl hat etwas in mir verändert, etwas das nur so ein Buch schaffen kann... Den der Wert der Freiheit bekommt ein ganz neues Gewicht, wenn man sowas liest. Deswegen: liest das Buch unbedingt.

Ich empfehle das Buch allen, die:

  • Biographien mögen
  • wahre Geschichten mögen
  • mehr über Mende Nazer und ihr Leben erfahren möchten 



Bewertung:

Diese Frauen mochten aussehen und duften wie Prinzessinnen, ihre Worte waren grausam und böse. ~Mende

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